Metallbohrer – Wo liegt der Unterschied zum Holzbohrer?
Der beste Metallbohrer verfügt im Unterschied zu einem Holzbohrer über keine Zentrierspitze, weil eine solche Spitze bei der Metallbearbeitung schnell abbrechen würde. Dabei sind die Schneideform und das Material vom Bohrer für die Metallbearbeitung ausgelegt. In der Regel sind die Bohrer aus Schnellarbeitsstahl (Abkürzung HSS). Diese Stahlart verfügt über eine große Härte und zeichnet sich durch eine hohe Verschleißfestigkeit sowie Wärmefestigkeit aus.
Beim Metallbohrer werden die Rückstände vom Bohren in Spiralen-Form aus dem Bohrloch abtransportiert.
Mithilfe von Metallbohrern können verschiedenartige Metalle, wie Stahl, Eisen, Messing, Kupfer oder Aluminium und auch Kunststoffe, gebohrt werden. Damit beim Bohren von Metall eine verbesserte Bohrungsführung vorhanden ist, ist es sinnvoll, das Werkstück anzukörnen. Wenn Metall gebohrt wird, können sehr große Temperaturen entstehen.
Deshalb sollte hier während des Bohrvorganges mit Öl oder Wasser abgekühlt werden. Nähere Einzelheiten dazu sind auch im Metallbohrer Test vermerkt.
Wie erkennt man einen guten Metallbohrer?
Ein guter Metallbohrer wird an der Farbe des Bohrers erkannt. Dabei sind schwarze Bohrer rollgewalzt und die anderen Bohrer sind gefräst. Hierbei werden die Metallbohrer, was deren Herstellungsweise anbelangt, in 2 Kategorien eingeteilt, und zwar rollgewalzt und gefräst.
Rollgewalzte Bohrer werden bei ihrer Herstellung zwischen Rollen in Form gewalzt. Dieses Verfahren ist von den Herstellungskosten relativ günstig, aber diese Bohrer kommen nicht immer gleichmäßig aus der Produktion heraus. Immer werden kommen aus der Produktion hier Metallbohrer mit einer unscharfen und ungenauen Oberfläche.
Im Gegensatz dazu werden gefräste Bohrer, die mit Hilfe eines Schmiedeverfahrens hergestellt werden, in Form gefräst und geschliffen. Bei einem Metallbohrer Hersteller ist dies zwar teurer vom Fertigungsverfahren her, jedoch wesentlich präziser. Diese Ausführung kostet dann auch mehr. Das wird auch im Metallbohrer Test erwähnt.
Wenn nur gelegentlich Metall gebohrt wird, reicht in rollgewalzter und somit etwas günstiger Metallbohrer aus. Wenn es sich jedoch um sehr präzise und hochwertige Bohrungen handelt, muss hier eine gefräste Ausführung zum Einsatz kommen.
Was sollte bei Metallbohrer kaufen alles beachtet werden?
Das Material und die Legierung
Hersteller und Händler geben leider nur sehr selten den Drallwinkel der Metallbohrer an. Unter einem Drallwinkel versteht man den Winkel, in dem vom Bohrer aus Span abgehoben wird. Wenn dieser Winkel sehr spitz ist, entsteht ein eher kurzer abgehobener Span. Dies kommt in der Regel bei zähen Metallen vor. Dagegen entsteht bei einem weichen Metall (wie zum Beispiel Aluminium) ein langer Span.
Dabei wird der Drallwinkel mit einem Buchstaben angegeben (als Beispiel H für sehr harte Metalle bei ungefähr 16 Grad und N für normal harte Metalle bei ungefähr 30 Grad sowie W für weiche Metalle mit ungefähr 40 Grad).
Die am häufigsten zu bearbeitenden Metalle gehörten zur Kategorie N (also normal harte Metalle). Bei Bearbeitung von Edelstahl ist jedoch zum Beispiel der Drallwinkel H erforderlich.
Fast alle auf dem Markt derzeit befindlichen Metallbohrer bestehen aus HS-Stahl. Bohrer aus Schnellarbeitsstahl (SS) oder Werkzeugstahl (WS) sind kaum vorhanden. Aber Legierungen gibt es hier immer wieder. Dabei sind Legierungen nicht so robust, wie HS-Stahl. Trotzdem können mit ihnen fast allen Metallsorten bearbeitet werden. Unter den hier verarbeiteten Legierungen befinden sich Verbindungen von Stahl mit Chrom-Vanadium (CV), Kobalt (Co für Kobalt) oder Molybdän (Mo). Diese Legierungen haben dann die Bezeichnung „CV-Sahl“, „Mo-Stahl“ oder „CO-Stahl“.
Auch gibt es Hersteller, die bei ihren Metallbohrern die Bezeichnung „Edelstahlbohrer“ angeben. Dabei möchte der Hersteller jedoch nicht aussagen, dass diese Bohrer aus Edelstahl bestehen, sondern dass die Bohrer für die Bearbeitung von Edelstahl geeignet sind. Entsprechende Angaben zum Material gibt es auch im Metallbohrer Test.
Die Beschichtung der Metallbohrer
Die Beschichtung der Metallbohrer ist nicht nur als Schutz vor Rost gedacht, sondern eine solche Beschichtung sorgt auch dafür, dass die Metallbohrer länger scharf sind. Normalerweise sind die beschichteten Metallbohrer mit Titannitrit überzogen (hier wird auch von der TiN-Beschichtung gesprochen). An der goldenen Farbe der Metallbohrer erkennt man diese Art der Beschichtung.
Etwas seltener gibt auch Kobalt-Beschichtungen. Dabei entsteht hier dann an der Oberfläche ein vielfarbiger Schimmer (mit einem Regenbogen vergleichbar). Eine solche Beschichtung ist ebenfalls über einen längeren Zeitraum scharf.
Die Spitze des Metallbohrers
Wichtig ist hier die Auswahl des Winkels der Bohrerspitze. Wenn ein Metallbohrer neu gekauft wird, gibt es häufig hier die Angaben 118 Grad oder 135 Grad. Damit wird der Winkel der Schneiden an der Bohrerspitze angegeben.
Die Bohrerspitzen mit einem Winkel von 118 Grad sind in der Regel sehr dünn. Dadurch wird die Hitze beim Bohren schnell abgeleitet. Diese Ausführungen verfügen aber über weniger Stabilität als die dickeren Bohrspitzen.
Die Bohrerspitzen dagegen mit einem Winkel von 135 Grad sind sehr stabil und gehören zu den dicken Bohrerspitzen. Diese Bohrer werden aber auch wesentlich schneller heiß.
Wenn der Bohrer bei der Arbeit zu glühen beginnt, wird dieser stumpf, weil sich durch die Hitze die Legierung verändert.
Die DIN 338
Mit der DIN 338 wird bestätigt, dass der Bohrer in jedes Bohrfutter im Standardbereich passt. Eine Aussage über die Hersteller und die Qualität der Bohrer wird hier nicht abgegeben.
Diese DIN sagt aus, dass die Formgebung des Bohrers hier bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet (damit ist Länge und Durchmesser gemeint). Dabei ist es beim Kauf von einem Metallbohrer Set nicht von Bedeutung, weil die meisten Bohrer dieser DIN entsprechen.
Aber bei extrem dicken oder auch dünnen Bohrer ist diese DIN eine wichtiger Hinweis, weil hier in Extremfällen bei dem einen oder anderen Metallbohrer Set es hier zu einer starken Abweichung kommen kann und das ist dann nicht gut für den Bohrvorgang. Das ist auch in der Metallbohrer Empfehlung vermerkt.
Metallbohrer passend für das Bohrfutter
Hier kommen hauptsächlich runde Schäfte, welche in jedes Bohrfutter im Standardbereich (auch bei der Werkzeugaufnahme) von fast jeder Bohrmaschine passen, zum Einsatz. Dabei spielt es dann keine Rolle, ob es sich um ein klassisches Bohrfutter oder um ein Schnellspann Bohrfutter handelt.
Vereinzelt gibt es auch Fälle, bei denen Metallbohrer Schäfte mit Sechskantformat aufweisen oder ein SDS-Schaft vorhanden ist. Dazu werden jedoch auch die entsprechenden Bohrfutter dazu benötigt (und zwar SDS-Bohrfutter oder Sechskant-Bohrfutter).
Die Größen der Bohrer
Hier sollte auf die Bohrerlänge sowie auf den Bohrerdurchmesser geachtet werden. Dabei wird hauptsächlich bei den Bezugsquellen im Internet nur eine Millimeter-Zahl vermerkt, welche jedoch nicht der Länge und dem Durchmesser zugeordnet ist. In den meisten Fällen ist hier jedoch der Durchmesser angegeben.
Wenn der Bohrer sehr dünn ist, ist dieser auch sehr kurz. Das Problem bei den dünnen Bohrern ist, dass diese schnell abbrechen können. Diese dünnen Modelle verfügen über einen Durchmesser von ungefähr 1 Millimeter und bei dicken Bohrern kann der Durchmesser bis zu 12 Millimeter betragen. Bei einem durchschnittlichen Metallbohrer liegt der Durchmesser zwischen 1 bis 10 Millimeter.
Die Hersteller von Metallbohrern
Zu den bekannten Herstellern von Metallbohrern gehören die Firmen Metabo, Bosch sowie Makite. Hier werden auch das passende Zubehör sowie die Aufsätze für deren Maschinen zur Verfügung gestellt. Weitere sehr beliebte Marken sind Bohrer von Alpen, S&R sowie Proxxon.
Zusätzlich gibt es hier auch Spezialhersteller, wie zum Beispiel die Firma Technolit, welche einen Spezial-Metallbohrer im Programm hat, der mit geschliffenen Seitenklingen Metall schneiden kann. Dadurch wird es möglich, während des Bohrvorganges auch seitlich ins Metall zu schneiden. Das ist dann sehr sinnvoll, wenn hier eine ovale Öffnung in einem Blech erstellt werden soll.
Günstige Metallbohrer oder was kosten Metallbohrer?
Je Stück kosten solche Bohrer relativ wenig. Günstige Metallbohrer gibt es bereits unter 1 Euro. Die teuersten Arten liegen ungefähr zwischen 1 bis 2 Euro. Häufig gibt es die Bohrer zu einem Set-Preis. Um dann hier einen Preis pro Bohrer zu erhalten, muss dann der Gesamtpreis durch die Anzahl der Bohrer geteilt werden.
Wie wird ein Metallbohrer geschärft?
Hierzu gibt es Schärfgeräte für Bohrer. Diese haben auch Aufsätze zum Schärfen und können auch beim Schärfen von Klingen einer Schere oder Messer verwendet werden. Ebenso kann die Spitze von einem Metallbohrer auch an einem Schleifstein geschärft werden. Ein Bohrschärfgerät gibt es bereits ab ungefähr 30 Euro.
Wenn jemand trotzdem diesen Vorgang durch Schleifen selbst vornehmen möchte, muss er in der Lage sein, den Winkel präzise zu treffen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Spitze am Schleifstein stumpf geschliffen wird. Hierbei sollte sowohl der Spitzenwinkel (118 Grad oder 135 Grad), als auch die Schneiden, welche von der Spitze wegführen, beibehalten werden. Die seitlichen Schneiden müssen gleichmäßig auch weiterhin vorhanden sein. Wenn diese Schleifen mit angeschliffen werden würden, entstehen ungleichmäßige Klingen. Dadurch kann es schnell zum Bruch vom Bohrer kommen und der Bohrer könnte nicht mehr eingesetzt werden.
Einige Tipps für den Einsatz von einem Metallbohrer
Die Verwendung von Schneidöl sorgt dafür, dass der Bohrer nicht zu schnell heiß wird. Wie bereits erwähnt, ist eine zu große Hitzeentstehung ein Problem beim Bohren, wenn es um Metall geht. Durch den Einsatz von Schneidöl wird verhindert, dass der Bohrer zu schnell heiß wird. Ein solches Kühlmittel kann auch zum Sägen oder zum Fräsen von Metall eingesetzt werden.
Zuviel Hitze beschädigt auch den Bohrer selbst sowie das hier zu schneidende Metall. Der Metallbohrer, der zu heiß ist, verfärbt sich beim Glühen in eine blaue Farbe. Wenn dies der Fall ist, erfolgt ein Angriff auf die Legierung des Metallbohrers und der Bohrer verliert seine Schärfe.
Außerdem lohnt sich grundsätzlich der Einsatz von Schneidöl aber einer Materialtiefe von 20 Millimeter. Wenn hier dann Edelstahl bearbeitet wird, sollte das Öl schon für geringere Tiefen zum Einsatz kommen.
Weiterführende Links und Ratgeber zu Metallbohrer
https://www.bohrerdiscount24.de/metallbearbeitung/
https://eshop.wuerth.de/Produktkategorien/Bohrer-Metall/1401750103.cyid/1401.cgid/de/DE/EUR/
https://de.wikipedia.org/wiki/Bohrer