Was ist ein Rollator?
Ein Rollator ist eine Art Gestell welches Dank Rädern, als Gehhilfe behinderte, verletzte und alte Menschen unterstützen kann. Dabei ist es irrelevant, ob die Hilfsbedürftigkeit durch eine Verletzung, Verkrüpplung, Verstümmelung einer oder mehrerer Gliedmaßen besteht, oder ob diese durch andere Körperregionen oder gar Gleichgewichtsstörungen hervorgerufen wird.
Rollatoren können verschiedene Ausstattungen und Größen haben. So gibt es zum Beispiel Rollatoren mit einem Sitzbrett oder einer Sitzmulde, auf welcher sich der Nutzer ausruhen kann.
Die Konstruktion eines Rollators ist sehr stabil. Dank der Griffe und Räder kann der Nutzer sich auf dem Rollator stützen oder sich daran festhalten und zugleich laufen. So ist das Gehen weniger anstrengend und das Gleichgewicht kann besser gehalten werden.
Welche Arten von Rollatoren gibt es?
1. Der Standard Rollator
Die meisten Krankenkassen erstatten nach Möglichkeit nur die Kosten für einen Standardrollator. Die Preise für diese beginnen ab etwa 60 Euro. Je nach Ausstattung, Verarbeitung und anderen Merkmalen, können die Preise aber auch um ein vielfaches höher sein. Ein Klappmechanismus ist bei den günstigsten Modellen oft nicht dabei, findet sich aber auch schon in unteren Preisregionen. Dieser ist besonders dann praktisch, wenn oft gependelt wird und der Personentransport in einem PKW stattfindet. Ist ein Rollator klappbar, lässt sich der Rollator leicht transportieren.
Weitere Sonderausstattung können ein Sitzbrett, ein Korb, besondere Handgriffe, ein Schloss, eine Stockhalterung, eine integrierte Beleuchtung, ein Rückengurt, ein Spiegel, sowie weitere Utensilien und Funktionen sein.
Je nach Ursache und Art der Gehbehinderung und je nach Bedürftigkeit und der gegebenen Umstände, gibt es unterschiedliche Arten von Rollatoren.
2. Der Spezial Rollator für schwere Erkrankungen
Ein Spezial Rollator ist auf Menschen mit bestimmten Erkrankungen abgestimmt. So werden die Bedürfnisse der gehbehinderten Person ideal abgedeckt. Beispielsweise gibt es Rollatoren die für Personen die aufgrund einer halbseitigen Lähmung an einer Gehbehinderung leiden, abgestimmt sind. Unter anderem für Personen die unter Multipler Sklerose oder anderen Muskelschwächeerkrankungen leiden, gibt es Kombi-Rollatoren, welche sich im Handumdrehen in einen Rollstuhl umfunktionieren lassen.
3. Ein Elektrischer Rollator
Ein elektrischer Rollator kann wie ein herkömmlicher Rollator mit Radantrieb sein, aber auch ein kleines Gefährt, welches nicht beim Gehen hilft, die gehbehinderte Person aber auch auf Laufwegen transportieren kann.
Beide Varianten funktionieren mit einem Akku.
4. Die XXL Rollatoren
XXL Rollatoren sind besonders für sehr große und schwere Menschen gedacht. Sie kommen ab einem Körpergewicht von etwa 140 Kilo zum Einsatz. Sie sind besonders stabil und etwas größer, sodass sie auch übergewichtigen Menschen genügend Halt geben können.
5. Zimmerrollator
Zimmerrollatoren, auch Indoor Rollator genannt, sind für die Nutzung daheim gedacht. Sie haben kleinere Räder als Standard Rollatoren und sind dadurch besonders wendig. Auch ist ein solcher Rollator schmal im Gegensatz zu Rollatoren die für Draußen gedacht sind. Sie sind hervorragend dafür geeignet in der Wohnung oder im Haus als Gehhilfe zu dienen. Außerdem besitzen sie Wechselaufsätze, welche den für bestimmte Aufgaben besonders praktisch sind.
- Carbon Rollatoren sind im Grunde Standard Rollatoren, aber aus Carbon gefertigt. Damit sind sie deutlich leichter als herkömmliche Rollatoren.
Die wichtigsten Vorteile eines Rollators
Gehhilfe
Rollatoren sind eine Gehhilfe. Sie helfen also beim Gehen oder machen dieses überhaupt erst möglich. So hat die betroffene Person die Möglichkeit ihren Alltag weitestgehend selbst zu meistern.
Motivierend
Dass das Gehen erleichtert oder überhaupt möglich gemacht wird, der Alltag besser bewältigt werden kann und die Person bestmöglich mobil ist, wirkt sich motivierend auf sie aus. Dies erhöht nicht nur die Lebensfreude, sondern motiviert auch dazu, Dinge selbst zu erledigen und Spätziergange oder gar Ausflüge zu unternehmen.
Helfer beim Einkauf und Transportieren
Geht die gehbehinderte Person einkaufen oder möchte sie zum Beispiel zu einem Kaffeetreff einen Kuchen mitbringen, kann sie den Einkauf oder den Kuchen in einem Körbchen des Rollators transportieren, wenn dieser damit ausgestattet ist.
Sitzbank für überall
Rollatoren, die mit einem Sitzbrett ausgestattet sind, machen eine herkömmliche Bank überflüssig. Der Rollator kann überall als Bank zum Ausruhen oder Entspannen verwendet werden. So hat die gehbehinderte Person ihre eigene Sitzbank immer direkt dabei. Ein Rollator Test und Rollator Vergleich hat hierbei ergeben, dass Sitzmulden bei einem Rollator weniger beliebt sind als die Sitzbretter.
Nachteile eines Rollators
Sofern es nicht anders in der Hausordnung steht, darf der Rollator nicht einfach im Hausflur abgestellt werden. Das heißt, dass dieser entweder mit in die Wohnung genommen oder woanders geparkt werden muss. Das kann bei manchen Personen zu einem großen Problem führen, da oft ein separates Abstellen oder die Mitnahme in die Wohnung nicht möglich ist.
Ein Rollator macht sich bei Stufen sehr unpraktisch. Ist es nur der Bordstein oder eine einzelne Stufe in ein Geschäft, ist dies noch gut zu meistern. Muss der Rollator aber eine Treppe mit mehr Stufen hoch getragen werden, ist dies für die gehbehinderte Person eine unüberwindbare Hürde, die nur mithilfe anderer gemeistert werden kann.
Ist ein Rollator vonnöten, kann dieser aus eigener Tasche bezahlt werden. Soll die Krankenkasse die Kosten übernehmen, muss erst ein Antrag gestellt und anschließend bewilligt werden. Unnötige Zusatzausstattung werden dabei nicht übernommen. Ein Antrag kann je nach Art der Antragsstellung und Krankenkasse direkt vor Ort bewilligt werden, kann aber auch mehrere Wochen dauern.
Gibt es einen Rollator Test von Stiftung Warentest?
Stiftung Warentest hat bereits mehr als einen Rollator Test durchgeführt. Der aktuellste Rollator Test ist vom Jahr 2019. Dabei wurde erstmalig auch ein Carbon Rollator getestet. Der Carbon Rollator der Marke Russka, konnte in den meisten Punkten überzeugen und belegte somit gemeinsam mit einem Modell der Marke Topro den ersten Platz und somit den Testsiegertitel. Dass bester Rollator nicht gleich bester Rollator heißt, zeigen die vielen Unterschiede der beiden Gewinnermodelle.
Was sollte man beim Rollator kaufen beachten?
- Gewicht: Das Gewicht spielt eine große Rolle, denn umso leichter der Rollator ist, umso einfacher kann man ihn auch über Schwellen, Stufen und Senken heben. Aber: Ist ein Rollator leicht, kann er schneller kippen und gibt weniger Halt, wenn man stolpert.
- Transport: Wenn gependelt wird, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Rollator klappbar ist, sodass er auch in einen normalen PKW passt und die hilfsbedürftige Person nicht von einem größeren Fahrzeug abhängig ist. Am wenigsten Platz benötigen Rollatoren, die sich längs zusammenklappen lassen. Dieser Klappmechanismus funktioniert ganz einfach: Rollatoren mit der Längsfaltung haben in der Regel einen Kunststoffsitz, an welchem sich eine Schlaufe befindet. Zieht man diese nach oben, klappt sich der Rollator zusammen – ähnlich wie bei Rollstühlen. Rollatoren mit einer Querfaltung sind sperriger und lassen sich meist schwerer zusammenklappen.
- Höhe: Der Rollator sollte so einstellbar sein, dass der Nutzer aufrecht vor ihm stehen und die Griffe auf Höhe der Handgelenke einstellen kann. So ist gewährleistet, dass während der Benutzung eine gesunde Haltung eingenommen werden kann. Will man die richtige Höhe nicht nach jedem Faltvorgang neu einstellen, muss darauf geachtet werden, dass der Rollator eine Memory-Funktion besitzt. Diese stellt die Höhe nach jedem Aufklappen wieder auf die vorherige Höhe.
- Position der Bremsen: Je nachdem wie groß die Hände des Nutzers sind, sollten auch die Bremsen entsprechend angebracht sein. Bei kleinen Händen darf die Bremse nicht zu weit vom Griff entfernt sein, während Personen mit großen Händen meist keine Bedenken haben müssen, die Bremsen gut zu erreichen.
Was man vor dem Kauf wissen sollte:
- Zeit zum Eingewöhnen geben: Vor allem Unebenheiten können manchmal zu einer richtigen Herausforderung werden. Besonders am Anfang, wenn das Gehen mit dem Rollator noch „gelernt“ werden muss, ist ein wenig Geduld und Übung gefragt. Mit kleinen Tricks wie ankippen des Rollators, lassen sich solche Dinge aber schnell übergehen. Und auch in Wohnungen. Auch wenn der Rollator schmal ist, stößt jeder am Anfang öfter an.
- Parkplatz im Haus: Selbst dann, wenn der Mieter gesundheitlich zwingend auf einen Rollator angewiesen ist, darf er diesen nicht einfach im Hausflur parken. Eine generelle Erlaubnis muss in der Hausordnung stehen, eine gesonderte Genehmigung muss direkt vom Vermieter eingeholt werden. Gestattet dieser das Abstellen des Rollators nicht, muss die Gehhilfe draußen bleiben, oder mit in die Wohnung genommen werden.
- Reparaturen am Rollator: Für selbstverschuldete Defekte haftet der Nutzer und muss somit auch für die Kosten der Reparatur aufkommen. Ist der Defekt aber dem Hersteller zu verschulden, hat der Nutzer Anspruch auf einen Ersatz oder eine Reparatur, vorausgesetzt der Defekt wird während des Gewährleistungszeitraums festgestellt und gemeldet.
Welche Hersteller von Rollatoren sind beliebt
Bei dem letzten Rollator Test von Stiftung Warentest, gewannen Rollatoren von den Marken Topro und Russka, außerdem sind aber auch Hersteller wie Dietz, Bischoff und Bischoff, Meyra, sowie Rebotec beliebt. Diese schneiden auch bei Tests und Vergleichen meist am besten ab und bekommen gute Bewertungen. Die Preisklassen sind aber auch sehr unterschiedlich, ebenso wie die Stärken und Schwächen der Modelle dieser Marken. Am besten ist es sich direkt von der Krankenkasse beraten zu lassen oder Rezensionen zu lesen, die vorab einen persönlichen Eindruck verschaffen können.
Wo kann man einen Rollator günstig kaufen?
Einen Rollator kann man in Rehashops, sowie im Internet und bei manchen Discountern, wenn eine entsprechende Aktion stattfindet, kaufen. Rollator Aldi – das passt nicht zusammen? Doch, denn bei Aldi kann man einen Rollator günstig kaufen. Man sollte aber auch bedenken, dass billig nicht gleich gut ist. Wenn man einen Rollator kaufen möchte, sollte man sich daher gut überlegen, wo man den Rollator kaufen möchte und was man bereit ist zu bezahlen.