Spiegelreflexkamera – Braucht man heutzutage noch eine ?
Smartphones bieten immer bessere Auflösungen. Wer es noch einen Kick besser machen will, soll mit Systemkameras die richtige Wahl getroffen haben, kann man in einigen Berichten lesen. Aber sind höhere Auflösung und komfortable Automatikmodi wirklich das, was gute Fotos ausmacht? In einem Punkt sind sich alle Spiegelreflexkamera Tester einig: Die Königsklasse bleibt die DSLR.
Was Profis längst wissen, erfahren versierte Hobbyfotografen mit zunehmender Erfahrung. Es gibt Bilder, die das besondere Etwas haben. Bilder zum Beispiel, in denen fließende Wassertropfen eingefroren sind (Tv Modus 1/2000) oder fließendes Wasser samtweich dargestellt wird (Tv Modus 1/3), sollen es dann sein. Ein zusätzlich aktivierter oder installierter ND Filter verbessert noch einmal die Bildqualität bei langen Verschlusszeiten. Aber ein Smartphone bietet weder die Auswahl an Modi noch diesen Filter. Brillante Aufnahmen bei Dunkelheit oder mit dem Teleobjektiv – Bilder mit dem besonderen Etwas eben. Bilder, auf denen man den Unterschied zwischen den Erstklassigen und den Durchschnittlichen sehen kann.
Die digitale Spiegelreflexkamera ist das Tool der Königsklasse für ambitionierte Hobbyfotografen und Profis. Wer exzellente und einzigartige Bilder mit persönlicher Note machen will, kommt nicht drumherum.
Ein klares Ja für die digitale Spiegelreflexkamera, aber …
Haben Sie die Frage nach dem Ob erst einmal geklärt, tun sich schnell viele weitere Themen auf. Je länger Sie recherchieren, desto mehr Fragen scheinen sich zu ergeben. Was ist eine DSLR Kamera, was bedeutet DSLM? Welcher Unterschied besteht zwischen einer manuellen Spiegelreflexkamera und einer digitalen? Wer sollte eine Bridgekamera wählen? Gibt es einen aktuellen Spiegelreflexkamera-Vergleich? Der Markt für Fotografie und Zubehör scheint riesig zu sein, denn es wird alles für jeden angeboten. Wie viel Geld muss ich ausgeben, um meine Bedürfnisse zu befriedigen? Immerhin werden Kameras von 400 Euro bis zu Tausenden Euro angeboten. Und jedes Angebot preist für sich die ultimative Leistung an, sodass Sie bald an den Punkt kommen, an dem Sie nicht weiter kommen.
Grund genug für uns, die vielen Fragen genauer anzusehen und verständliche Antworten zu geben. Wir haben Spiegelreflexkamera Tests eingehend untersucht und eigene Erfahrungen eingebracht. Sehen Sie hier die Antworten auf alle relevanten Fragen, bevor Sie Ihre Kaufentscheidung treffen.
Die Fragen, mit denen Sie die beste Spiegelreflexkamera finden.
Für die Anschaffung einer DSLR Kamera können Sie 350 Euro oder 15.000 Euro investieren. So oder so ist das viel Geld. Sie sollten sich im Vorhinein im Klaren sein, was Ihre Ansprüche und Ziele sind. Denn ganz gleich, welchen Apparat Sie auch letztendlich kaufen, Sie sollten damit lange Freude haben.
- Was will ich fotografieren?
Nicht nur schnelle Schnappschüsse, sondern besondere Momente sollen eingefangen werden. Schnelle Bewegungen, Aufnahmen bei Dunkelheit, verschwommener Hintergrund, die DSLR hat das größte Leistungsspektrum. - Wie viel will ich selbst einstellen?
Die meisten DSLR Kameras haben ein umfassendes Angebot an Automatikmodi, mit denen erstaunliche Ergebnisse erzielt werden können. Dennoch sind alle manuellen Einstellungen möglich. So stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Die etwas höhere Investition kann sich schnell in Kreativität und Freude am Fotografieren auszahlen. - Wie möchte ich die Bilder verarbeiten?
Wer Bilder mit außergewöhnlichem Charakter schießen will, sollte eine digitale Spiegelreflexkamera mit ihren vielfältigen Einstellmöglichkeiten wählen. Auch die Nachbearbeitung ist mit den Rohdateien einer DSLR ein Vergnügen. Achten Sie auf Anschlussmöglichkeiten für die Datenübertragung: WLAN, USB, HDMI, Bluetooth. Existiert sogar eine App? - Wo will ich fotografieren?
Ob Sie in der Wüste oder unter Wasser fotografieren wollen. Überlegen Sie, welches Zubehör Sie sich zulegen. Es gibt wasserdichte Kameras, Reinigungssets, Taschen und vieles mehr. In jedem Fall denken Sie auch über diesen Punkt nach.
Alles, was Sie schon immer über Spiegelreflexkameras wissen wollten.
Wir erklären hier, was hinter den Begriffen steckt, welche Stärken die jeweilige Kamera hat und wie hoch die Kosten dafür sind.
Diese Begriffe sollten Sie bei der Suche nach Ihrer Kamera kennen:
- SLR Kameras (Single Lens Reflex): Die manuelle Spiegelreflexkamera hat keinen digitalen Sensor. Auf mechanische Weise wird Filmmaterial belichtet, das separat entwickelt werden muss. Manuelle Spiegelreflexkameras erzeugen hochwertige Bilder, sind jedoch weitgehend den DSLR gewichen.
- DSLR Kameras (Digital Single Lense Reflex): Digitale Spiegelreflexkameras, die über einen digitalen Bildsensor verfügen. Bilder werden über einen klappbaren Spiegel auf den Sensor projiziert. Es können vielfältige Einstellungen vorgenommen werden, aber auch sehr viele Automatikmodi sind verfügbar. RAW Dateien erlauben professionelle Nachbearbeitung. Mit DSLR Kameras sind professionelle Bilder möglich.
- Bridgekameras: Sind optisch den größeren und stabileren DSLR Kameras nachempfunden. Sie verfügen über extrem leistungsfähige Stabilisatoren, wodurch ein Verwackeln kaum möglich ist. Bridgekameras bieten einige manuelle Einstellmöglichkeiten, aber auch Automatikmodi.
- DSLM Kameras (Digital Single Lense Mirrorless): Digitale Systemkameras, ohne optischen Sucher und ohne Spiegel. JPEG Dateien lassen begrenzte Nachbearbeitung zu. DSLM bieten weniger Möglichkeiten als DSLR, sind dafür aber leichter und handlicher.
- Bildsensor: Das Kernstück einer DSLR. Je größer der Bildsensor, desto größer die Bildqualität. Der APS-C-Sensor (Advanced Photo System Cassic) benötigt wenig Platz (ca. 2,5 x 1,67 mm) und ist preisgünstig. Der Mittelformatsensor ist größer (ca. 24 x 36 mm) und teurer, ermöglich dafür extrem detaillierte Fotos. Der Vollformatsensor ist der größte (ca. 36 x 48 mm) und leistungsstärkste. Ihn findet man in sehr teuren Profi-Kameras, mit denen Fotos in Plakatgröße hergestellt werden können.
- Auflösung: 20 Megapixel sollten es sein. Damit sind Fotos in normaler Größe sehr gut herstellbar und eine optimale Betrachtung an Bildschirmen gegeben. Neben der Auflösung spielen jedoch viele andere Faktoren für Qualität eine große Rolle, weshalb dieser Punkt nicht alleiniges Entscheidungskriterium sein sollte! Es ist beispielsweise besser, einen großen Sensor zu haben, als eine 2 oder 3 Megapixel höhere Auflösung.

Die Vorteile der DSLR Kamera auf einem Blick.
- RAW Format: Die im Rohformat erzeugten Dateien eignen sich vielfach besser, als JPEG Dateien zur weiteren Bearbeitung.
- Bildqualität: Mit großen Bildsensoren kann eine DSLR wesentlich mehr Licht und Details festhalten, als die kleinere Sensoren von Kompaktkameras. Hohe Bildschärfe, Farbgenauigkeit und Kontrastdichte sind damit möglich.
- Bokeh: Soll das Motiv scharf und der Hintergrund verschwommen sein, sind DSLR die beste Lösung.
- Akkulaufzeit: Da bei einer DSLR der Bildausschnitt durch den optischen Sucher gewählt wird, ist für diesen Vorgang kein Strom erforderlich. Somit ist die Akkulaufzeit im Vergleich zu Kompaktkameras erheblich länger.
- Optischer Sucher: Ein Display ist praktisch. Doch der optische Sucher der DSLR zeigt Ihnen auch dann noch das Motiv, wenn Sonneneinstrahlung auf dem Display nichts mehr erkennen lässt. Bilder, die durch den optischen Sucher geschossen werden, sind noch einmal anders. Probieren Sie es aus.
- Sofortige Bearbeitbarkeit der Bilder über Display.
- Sensoren: DSLR mit guten Sensoren sorgen für erstklassige Bildqualität bei geringem Bildrauschen.
- Robust: Nichts kommt an das stabile Gehäuse einer DSLR heran. Das zahlt sich mit der Zeit aus.
- Wechselobjektive: Die Objektive der DSLR sind geschraubt und nicht fest verbunden. So ist Ihre DSLR über Jahre hinweg mit interessanten Optionen aufrüstbar.
- Schnell: Ob Autofokus oder manuelle Einstellung, die Serienbildfunktion ermöglicht 6 – 10 Bilder in der Sekunde. Nicht gelungene Bilder werden einfach gelöscht.
- Einstellmöglichkeiten: Idealerweise verfügt eines DSLR über viele Automatikmodi, aber auch unzählige manuelle Einstellmöglichkeiten. Nach kurzer Zeit begeistern die vielfältigen Möglichkeiten und Ergebnisse.
Die tollen Funktionen einer DSLR Kamera.
Damit Sie aus Ihrer DSLR im Laufe der Zeit das Maximum herausholen, sollten Sie die Funktionen der Einstellrädchen verstehen. Alle Einstellungen sollten Sie immer wieder durchprobieren, die Ergebnisse unterscheiden sich mannigfach und bringen große Freude in den Ergebnissen.
- M-Modus: Im M-Modus können die Belichtungszeit und die Blende voreingestellt werden.
- Tv Modus: Hier stellen Sie manuell die Verschlusszeit ein. So gelingen die ›eingefrorenen‹ Wassertropfen oder der surreale Blur-Effekt sich bewegender Ziele.
- Av Modus: Je größer die »F«-Zahl ist (1.8, 2.8 …), desto unschärfer ist der Hintergrund.
- ISO-Wert: Je höher der ISO Wert, desto besser können Sie bei Dunkelheit ohne Blitzlicht arbeiten. Jedoch nimmt dann auch das Rauschen zu. Die manuelle Eintaxierung ist aus diesem Grunde sehr wichtig.
- Abblendfunktion: Bereits vor der Aufnahme können Sie mit dieser Funktion den Tiefenschärfenbereich kontrollieren. Das Bild wird sich bei Betätigung dieser Funktion etwas verdunkeln. Die kreativen Effekte hiermit sind reizvoll.
- Serienaufnahmen: 4 – 10 Bilder pro Sekunde kann eine DSLR schießen. Damit ist sicher gestellt, dass von einem wertvollen Motiv gewiss eine gelungene Aufnahme dabei ist.
- Belichtungsreihen: Es werden 3 bis 5 Bilder unterschiedlicher Belichtung geschossen. Diese sind für sich genommen unter- oder überbelichtet. Wird diese Reihe aber bearbeitet, kann daraus ein HDR Bild erstellt werden.
Worauf Sie unbedingt achten sollten.
- Das Sensorformat: Je größer der Bildsensor ist, desto besser ist die Bildqualität. Bilder können dann ohne Verlust von Schärfe ausgedruckt werden und werden auch bei schlechten Sichtverhältnissen besser.
- Die Auflösung: Um die 20 Megapixel sind die gängige Auflösung bei DSLR Kameras. Wie obern bereits erwähnt, ist eine höhere Auflösung allein nicht das Entscheidungskriterium für den Kauf. Mit einem guten Sensor genügen 18 bis 20 Megapixel, um hervorragende Bilder zu knipsen. Ein weiterer Vorteil: Bei schlechteren Lichtverhältnissen (Tageszeit, Innenraum) ist die geringere Pixeldichte von Vorteil, da deutlich weniger Rauschen die Qualität trügt.
- Der Komfort: Dem einen liegt Canon, dem anderen Sony. Auch bei Fotoapparaten ist die Bedienbarkeit und der nutzbare Komfort davon abhängig, wie viel Möglichkeiten der Hersteller bietet und wie Ihnen die Kamera liegt. Sehen Sie sich die Möglichkeiten der besten Spiegelreflexkameras genau an und prüfen Sie auch, ob die Bedienung und Menüführung nach Ihrem Geschmack ist.
- Die Objektive: Jeder Hersteller bietet Objektive für jeden Bereich an. Prüfen Sie, ob Objektive Ihres bevorzugten Modells leicht verfügbar sind und zu welchem Preis. Auch interessant ist es, zu hinterfragen, ob es zu dem gewünschten Modell auch Objektive von Drittanbietern wie Sigma oder Tamron erhältlich sind. Diese nicht oftmals günstiger.
- Weiteres Zubehör: Nicht das wichtigste Entscheidungskriterium aber dennoch ein interessanter Punkt ist die Verfügbarkeit von Zubehör. Einige Anbieter haben sehr gut durchdachte und anwenderfreundliches Zubehör, das früher oder später unter dem Weihnachtsbaum liegen soll. Da ist es nur gut, wenn tolle Filter, Stative, Akkus, Taschen oder Sonstiges zu fairen Preisen erhältlich ist.
- Der Bildstabilisator: Zwar gehört diese Funktion inzwischen zum Standard. Dennoch lohnt sich ein Blick darauf, denn es gibt noch immer Modelle ohne zufriedenstellende Lösung.
Was soll eine gute Spiegelreflexkamera kosten?
- Die Anfängerklasse (300 – 600 Euro).
Beginnen können Neulinge der Spiegelreflex Fotografie mit Kameras zwischen 500 und 700 Euro. Hobbyfotografen, die den Sprung in die nächste Liga planen und anspruchsvolle Bilder anstreben, sind in dieser Klasse gut aufgehoben.- Beispiel: Canon EOS 2000D (ca. 300 Euro).
Der APS-CCMOS Sensor leistet in der Einstiegsklasse hervorragende Arbeit. Die Bilder, machen mit einer Auflösung von 24 Megapixel einen sehr ordentlichen Eindruck. Das Display ist nicht schwenkbar, hat aber eine sehr gute Wiedergabe. Auch Hintergrundunschärfen und Bilder bei Dämmerung sind mit dieser Kamera möglich. Ein vollwertiger Einstieg in die DSLR Fotografie.
- Beispiel: Canon EOS 2000D (ca. 300 Euro).
- Die Mittelklasse (600 – 1.500 Euro).
Fortgeschrittene Hobbyfotografen sollten sich hier einsortieren. Selbst Profis sind hier vorzufinden. Die Modelle hier sind sehr robust und mit professionellen Möglichkeiten ausgestattet. Hier ist vieles mehr möglich, als in der Anfängerklasse, von Aufnahmen bei Nacht bis schneller Serienfotos.- Beispiel: Nikon D5300 SLR-Digitalkamera Kit DX AF-P 18-55 (ca. 700 Euro).
Nikons D5300 SLR-Digitalkamera Kit DX AF-P 18-55 biete viel für vertretbares Geld. Der Sensor ist mit seiner Größe von 23,5 x 15,6 mm in der guten Mittelklasse zuhause. Sie verfügt über einen sehr guten Belichtungsspielraum und geringes Bildrauschen und erzeugt sehr gute Bilder mit einer Auflösung von 24,1 Megapixel. Das Gehäuse ist wertig und stabil. Das schwenkbare Display ist 8,1 CM groß.
Bilder dieser Kamera sind auf hohem Niveau in dieser Klasse. Über eine App kann auch die Fernauslösung gesteuert werden.
- Beispiel: Nikon D5300 SLR-Digitalkamera Kit DX AF-P 18-55 (ca. 700 Euro).
- Die Champions League (1.500 – 15.000 Euro).
Hier sind die Profis zuhause und dementsprechend sind die Möglichkeiten der Modelle hier beinahe unbegrenzt. Sensoren, Gehäuse, Pixel, Zubehör, alles ist hier gigantisch und professionell.- Beispiel: Canon Spiegelreflexkamera Canon EOS 6D, (ca. 1800 Euro).
Die Canon EOS 6D besitzt einen großen Vollformat Bildsensor, der hervorragende Bildqualität garantiert. Der Sensor hat eine Größe von 35,9 x 24 mm. Hoher Belichtungsspielraum und geringes Bildrauschen sind das Ergebnis. Dennoch ist das Gehäuse nicht größer als die einfacheren Kameras mit APS-C Sensoren. Profiqualität muss nicht klobig sein, ein klarer Pluspunkt. Das Gehäuse ist darüber hinaus wertig und stabil. Das schwenkbare Display ist 7,7 CM groß, Fotografien aus ungewöhnlichen Positionen sind damit erleichtert. Bilder dieser Kamera sind eindeutig auf Vollformat Niveau. Über Bluetooth ist die Kamera jederzeit mit dem Smartphone verbunden und kann so gesteuert werden. Die Canon Camera Connect App ist einfach bedienbar und durchdacht.
- Beispiel: Canon Spiegelreflexkamera Canon EOS 6D, (ca. 1800 Euro).
Tipp: Es muss nicht immer das neueste Modell sein. Vorgängermodelle sind mit beinahe gleichem Leistungsumfang für 490 Euro zu bekommen, wenn das Nachfolgemodell 900 Euro kostet.
Die Unterschiedlichen Arten von Kamerasuchern
Bei einer Kamera gibt es unterschiedliche Sucher, diese Oberflächen sind oftmals für Profi-Fotografen sehr wichtig.

Weiterführende Links und Ratgeber zu Spiegelreflexkamera
https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-eine-spiegelreflexkamera
https://www.gutefrage.net/frage/welche-spiegelreflexkamera-soll-ich-als-einsteiger-kaufen