Seitenschneider was ist das überhaupt?
Für Handwerker gibt es kein besseres Werkzeug als einen Seitenschneider, wenn es darum geht, Drähte, Stangen, Kabel oder Saiten aus Metall und Kunststoff auf eine bestimmte Länge zu bringen. Seitenschneider gibt es in mehreren Ausführungen: Mini-Seitenschneider, Standard-Seitenschneider und Kraft-Seitenschneider.
Abhängig vom Modell und der Ausführung kann man mit einem guten Seitenschneider Drähte und Stangen mit einer Dicke von mehr als vier Millimeter ohne Probleme schneiden. Eines der wichtigsten Kriterien, die man beim Seitenschneider kaufen beachten muss, ist die Qualität der Schneide. Für den professionellen Einsatz als Elektriker sollte man sich für einen ESD-/VDE-geprüften Seitenschneider entscheiden.
Der Aufbau eines Seitenschneiders
Die geschärften Zangenbanken sind über das Zangengelenk mit den gummierten Griffen verbunden. Durch die Hebelwirkung entsteht an den Zangenbacken sehr viel Kraft bei verhältnismäßig geringen Kraftaufwand. Die Zangen sind für das Durchtrennen von dünnen aber harten Materialien verantwortlich, zum Beispiel Isolierungen um Drähte oder auch Drähte selber.
Die Seitenschneider unterscheiden sich vor allem durch die Gestaltung von Zangen und Griffen. Werkzeuge für Feinmechaniker sind meist mit robusten Griffen und feinen Zangen ausgestattet. Seitenschneider werden dort eingesetzt, wo die menschlichen Hände an die Grenzen kommen. Dieses Werkzeug erweitert die Greif- und Trennmöglichkeiten, wo andere Werkzeug eine solche Genauigkeit nicht garantieren können.
Wie funktioniert ein Seitenschneider?
Die Funktion ist nach der Größe, der Schärfe sowie Form der Zangenbacken entscheidet. Modellbau Seitenschneider sollen greifen, aber nicht durchtrennen. Abisolier-Seitenschneider sind zwar stark genug um die Isolierung abzuziehen, aber immer noch fein genug, um die Drähte nicht zu beschädigen.
Varianten für Kabelbinder greifen und schneiden grob. Ihre Hauptfunktion besteht darin, mit den scharfen Schneiden Kunststoff zu durchtrennen. Werkzeuge ohne Facetten besitzen Schneidebacken ohne Prägung für Drähte. Diese können Drähte durchtrennen, können allerdings zum Abisolieren nur bedingt verwendet werden.
Die Grundfunktion ist stets gleich. Das Schneidwerkzeug greift und trennt Werkstoffe, vor allem Metall und Kunststoff. Für Elektriker ist die Nutzung eines Abisolier-Seitenschneiders wichtig. In den meisten Fällen müssen hier elektrostatische Entladungen ferngehalten werden.
Ein Seitenschneider Test gibt Aufschluss darüber, welcher der beste Seitenschneider ist. Darüber hinaus geben Seitenschneider Test auch eine Seitenschneider Empfehlung ab. Diese Produkte konnten sich bewähren und bekommen daher eine Kaufempfehlung.
Checkliste bester Seitenschneider
Bei der Modellauswahl kann man zwischen einem Seitenschneider ohne Aussparrungen (für Trennarbeiten) und mit Aussparrungen (zur Bestückung von elektrischen Komponenten) unterschieden werden.
Ein guter Seitenschneider ist schwer genug für seinen Verwendungszweck, allerdings mit einem feinen bzw. groben Zangenkopf ausgestattet.
Seitenschneider für Modellbau oder Kraftschneider sind abweichend groß, insgesamt sind die Klingen schärfer bzw. dicker, länger bzw. kürzer geformt.
Vor allem bei elektrischen Ladungen ist ein hochwertiges Modell mit Griffummantelungen ausgestattet. Diese Ummantelung dient gleichzeitig als Rutschhemmung.
Ein individuell bester Seitenschneider greift auf den Millimeter genau und schneidet durch den verstärkten Druck des Anwenders.
Selbst unter ungünstigen Umständen greift der Kopf ausreichend präzise, um ein optimales Arbeitsergebnis in jeder Umgebung zu gewährleisten.
Die unterschiedlichen Seitenschneider Arten
Die Bauform ist im Bereich der Griffe aber auch bei den Köpfen unterschiedlich. Der nachfolgende Seitenschneider Vergleich zeigt die gängigsten Arten, die privat und industriell am weitesten verbreitet sind.
- Abisolier-Seitenschneider: Diese Art besitzt in den Backen unterschiedlich große Löcher, in denen die Kabel mit unterschiedlichen Durchmesser passen. Beim Durchtrennen schneidet nicht die gesamte Zange, sondern nutzt nur einen bestimmten Bereich. Diese Art lässt sich bei Kabelenden für die Kabelkonfektionierung mit Aderendhülsen oder Crimp-Kontakten vorbereiten. Bei der richtigen Anwendung lassen sich Drahtschäden vollständigen ausschließen.
- Seitenschneider für Feinmechaniker: In der Feinmechanik ist Präzision das A und O. Kraftschneider für feine Arbeiten zeichnen sich vor allem durch eine spezielle Härtung und einen schlanken Kopf aus. Die Schneiden sind mit einer feinen Schneidfase ausgestattet und haben in den meisten Fällen auch keine Facette. Die Werkzeuggriffe sind mit Kunststoff ummantelt und öffnen sich selbstständig durch eine Feder. Beim Halten sowie Trennen sehr kleiner Komponenten ist diese Variante unverzichtbar.
- Seitenschneider für den Modellbau: Seitenschneider, die für den Modellbau gedacht sind, sind mit einem großen Griff mit Gummierung aber nur kleine und spitze Zangen ausgestattet. Dieses Werkzeug wird hauptsächlich für das Halten und Führen kleiner Komponenten verwendet. Das Durchtrennen ist mit dieser Variante ebenfalls möglich. Bei geringen Schließdruck werden die kleinen Elemente sicher bewegt und auch nicht beschädigt. Zum Entgraten kleiner Ecken und Kanten lässt sich diese Variante ebenfalls zuverlässig einsetzen.
- Kraftschneider: Diese Art zählt zu den größten und ungenausten Modellen unter dieser Werkzeuggruppe. Diese werden dort eingesetzt, wo dicke Drähte und Stahlbänder durchtrennt werden müssen. Hierfür werden die Zangen speziell geschärft und dürfen erst recht nicht bei jedem einzelnen Schnitt abstumpfen. Die mechanische Übersetzung zwischen Backen und Griffen ermöglicht eine besonders effiziente Kraftübertragung. Für feine Arbeiten sind Kraftschneider nicht geeignet, sondern für die schnelle Konfektionierung ganzer Kabelbäume mit dicken Einzelkabeln.
- Seitenschneider ohne Schneidwate (Facette): Die Schneidwate ist ausschlaggebend darüber, ob harte oder weiche Materialien geschnitten werden. Seitenschneider mit Facetten dienen dem Trennen fester Metalle, zum Beispiel Stahldrähten. Sollten die Schneidwate nicht mit einer Facette ausgestattet sein, kann jedes weiche Material präzise durchtrennt werden. Das Fehlen dieser Facette gewährleistet in der Elektronik, dass das Kabel abisoliert wird, die Drähte aber dennoch keine Druck- oder Schnittstellen abbekommen.
Worauf kommt es beim Kauf eines Seitenschneiders an?
Der erste und gleichzeitig auch wichtigste Schritt beim Kauf eines Seitenschneiders ist die Überlegung, wofür das Werkzeug eingesetzt werden soll. Für den Hobbybereich reicht in den meisten Fällen ein Mini-Seitenschneider. Der Standard-Seitenschneider bietet ein sehr breites Einsatzspektrum, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Kraftseitenschneider werden für Arbeiten im Haushalt nur sehr selten benötigt.
Wenn mit einem Seitenschneider Arbeiten an elektrischen Geräten durchgeführt werden sollen, sind ESD und VDE Seitenschneider ratsam. Diese Seitenschneider leiten die vorhandenen Ladungen nicht an die empfindlichen Bauteile weiter und schützt vor einer Überspannung. VDE-Seitenschneider sind gegen elektrische Spannungen in der Regel von bis zu hin 1.000 Volt isoliert.
Weitere essenzielle Punkte bei der Wahl des richtigen Seitenschneiders sind das verwendete Material und die Qualität der Verarbeitung. Umso härter das Material ist, das mit dem Werkzeug geschnitten werden soll, umso härter müssen die Schneiden sein.
Bei guten Seitenschneiders sind die Schneidbacken entsprechend gehärtet und sind besonders langlebig. Entscheidend ist, dass die Kanten auf der gesamten Länge exakt übereinander liegen und sich die Spitzen ebenfalls exakt gegenüberliegen. Darüber hinaus sollte das Gelenk leichtgängig sein.
Was muss man bei der Benutzung eines Seitenschneiders beachten?
Bei der Arbeit mit diesem Werkzeug sollte man aus Sicherheitsgründen eine Schutzbrille tragen, um die Augen zu schützen. Vor allem, wenn harte Materialien, zum Beispiel Stahldrähte, geschnitten werden, werden kleine Teile durch das plötzliche Abquetschen unter Umständen zu buchstäblichen Geschossen, die zu schweren Verletzungen im Gesicht oder der Augen verursachen können. Nach dem Schneiden sind die Enden spitz und scharfkantig, sodass auch hier Verletzungsgefahr besteht.
Seitenschneider Vorteile und Nachteile
Ein Seitenschneider ist besonders günstig in der Anschaffung und wird auch nur durch Muskelkraft betrieben. Dieses Werkzeug macht sich die Hebelwirkung zunutze, weshalb die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass das Werkzeug defekt wird. Die einfache Handhabung und die Stabilität des Werkzeuges sind ebenfalls wichtige Vorteile. Mit der Nutzung eines Seitenschneiders ist leistungsfähiges und präzises Schneiden gewährleistet.
Die Nachteile eines Seitenschneiders
Dier Nachteil dieses Werkzeuges liegt darin, dass Materialien mit einem größeren Durchmesser nicht bearbeitet werden können. Zum Schneiden von Werkstücken mit größeren Durchmesser muss zusätzlicher Weise ein Bolzenschneider gekauft werden.
Seitenschneider kaufen – Was sollte man wissen?
In den Regalen sammeln sich zahlreiche Werkzeuge unzähliger Seitenschneider Hersteller. Vor jeder Verwendung sollte ein Seitenschneider Test an einem Probestück gemacht werden. Möchte man einen Seitenschneider, der nur die Isolierung entfernt, ist es wichtig, darauf zu achten, dass dieser auch nur die Isolierung entfernt und das Kabel nicht beschädigt oder gar durchschneidet.
Soll der Seitenschneider Kabelbinder oder andere feste Materialien trennen, braucht es einen kompakten aber feinmechanische Zange. Sollte das Werkzeug bei filigranen Bestückungsarbeiten zum Einsatz kommen, müssen sich die Schneidbacken schlank und die Werkzeuggriffe ergonomisch geformt sein.
Falls die Schneidbacken ohne Aussparungen verarbeitet sind, ist es möglich, den Seitenschneider zu schärfen. Allerdings ist der Stahl so fest, dass sich die Schneiden von alleine schärfen. Vor allem Varianten mit Edelstahl brauchen kaum Wartung und arbeiten auch nach mehreren Jahren mit der gleichen Präzision. Wichtig ist, dass die Griffe eine präzise Kraftübertragung ermöglichen. Vor jeder Benutzung sollte man überprüfen, ob die Ummantelung intakt ist.
Sollte das Werkzeug für die Installation elektrischer Bauteile eingesetzt werden, stellen die defekten Griffe ein hohes Verletzungspotenzial. Ausgebrochene Stellen an den Schneiden erschweren präzises Schneiden.
Beim Kauf eines Seitenschneiders sollte man abhängig vom Verwendungszweck auf lange Griffe achten. Die längsten Griffe bieten Kraftschneider für dicke Kabel oder ganze Drahtbündel.
Das größte Problem bei guten Seitenschneider ist Rost. Modelle aus Edelstahl neigen dazu nach längerer Zeit zu klemmen, sodass man die Backen und Griffen nicht oder nur mit viel Aufwand bewegen kann. Für maximale Sicherheit sollte man beim Seitenschneider Kauf auf Prüfsiegel am Werkzeug achten. Ausschließlich zertifizierte Modelle bieten nachweislich die erforderliche Sicherheit bei der Arbeit in der Elektroinstallation oder anderen Einsatzgebieten.
Ein guter Seitenschneider kann für elektrische Arbeiten, Modellbau oder feinmechanische Arbeiten eingesetzt werden. Für höchste Sicherheit sorgen isolierte Griffe, für saubere Schneidleistungen sorgen die scharfen Schneiden aus Edelstahl. Der wichtigste Vorteil dieses Werkzeuges liegt in der sehr simplen Anwendung mit nur einer Hand. Wer auf die entsprechende Qualität schaut, kann sich auch für einen günstigen Seitenschneider entscheiden.
Weiterführende Links und Ratgeber zu Seitenschneider
https://www.globus-baumarkt.de/werkzeug-eisenwaren/werkzeuge/zangen-seitenschneider/seitenschneider/
https://toom.de/s/seitenschneider
https://werkzeugnation.de/200104-Schneidzangen